Digitalisierung der Zukunft: Die Rache des Analogen
Digitalisierung ist mit der Pandemie neben der Agilität zum Heilsbringer Nummer eins geworden. Unternehmen, Prozesse, Kommunikation, Shopping, Privatleben – wer nicht durchdigitalisiert und transformiert, wird abgehängt. Kommunikation findet fast nur noch über digitale Kanäle statt, Sensoren in Unternehmen messen die Auslastung von Arbeitsplätzen, um den zukünftigen Bedarf zu prognostizieren. Smarte Kühlschränke sind mit WLAN, Kameras und eingebauten Tablets ausgestattet. Der Einzelhandel rüstet für Omnichannel-Shopping auf. Virtuelle Anprobe von Produkten in Augmented-Reality-Spiegeln, digitale Touchpoints in Geschäften sollen das Konsumentenerlebnis optimieren und Kunden langfristig binden – am besten als Teil einer Community. 3D-Einkaufswelten bieten Online-Shopping für Fortgeschrittene. Wie sieht die Digitalisierung der Zukunft aus?
Werden Roboter die Arbeit von Menschen übernehmen? Und was folgt daraus? Werden Menschen von lästigen Routineaufgaben befreit und kann sich endlich sinnvollen und kreativen Aufgaben zuwenden oder wird die Digitalisierung der Zukunft zu Massenarbeitslosigkeit führen? Tristan Horx ist sicher, dass es viele Berufe gibt, die nicht von Maschinen wegrationalisiert werden können. So erkennt er bei aller Digitalisierung im Handel wieder eine Renaissance der zwischenmenschlichen beratenden Funktionen. Bei der Weiterbildung den Fokus auf zwischenmenschliche Kompetenzen zu legen ist für Tristan Horx daher ein guter Weg für die berufliche Zukunft. Auch in der Pflege, in der Roboter als Zukunftsmodell heraufbeschworen werden, ist für ihn klar: In der Realität will keiner von einem Roboter gepflegt werden. Und wenn die Maschinen immer bessere Maschinen werden, dann müssen die Menschen auch immer menschlichere Menschen werden.
Laut Tristan Horx befinden wir uns gerade in der digitalen Korrekturschleife. Über alle Generationen hinweg sind wir zwar bestens vernetzt, Oma und Opa sind unter die Blogger gegangen, das Geburtstagsständchen wird über Zoom gesungen. Doch trotz der Digitalisierung und optimierten Vernetzung werden wir immer einsamer. Gesellschaftlich gesehen sind wir laut Tristan Horx bereits am Höhepunkt der Digitalisierung der Zukunft angekommen. Nun folgt die Korrekturschleife. Im Zuge der Überdigitalisierung suchen die Menschen wieder nach echten Beziehungen und Kulturtechniken. Was folgt, ist die Rache des Analogen. Für das Post-Digitale-Zeitalter prophezeit Tristan Horx eine gesunde Synthese.
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