
Future Talks
Tristan Horx könnte man als neue Generation des Zukunftsforschers bezeichnen – würde er selbst nicht das Ende klassischer Generationsmodelle ausrufen. Der Speaker und Autor beschäftigt sich u.a. mit dem gesellschaftlichen Wandel und erforscht, was eigentlich nach der Gen X, Y und Z kommt. In seinen deutsch- und englischsprachigen Vorträgen beleuchtet er die Entwicklung von Mobilität sowie Digitalisierung und unterzieht die Schreckgespenster der Globalisierung einem Reality-Check.
Vortragsthemen
Die Kraft der Generationen
Von Boomer bis Beta
Wir lieben es, Generationen zu hassen. Kaum etwas macht mehr Spaß, als Menschen aufgrund von etwas, das sie nicht verändern können zu kategorisieren und sie dann deswegen zu triezen. Die Jungen müssen immer fauler als die eigene Kohorte sein, verweichlicht und sowieso verblendet. Diese Klischees stimmen nicht, machen aber Unmengen an Spaß.
Generationenforschung ist in gewisser Weise unscharf. Komplexe Gesellschaften bringen immer mehr Differenzierungen zustande, so dass es keine wirkliche Einheitlichkeit mehr geben kann. Was es aber sehr wohl gibt, sind Narrative. Es sind bestimmte Konstellationen, Ereignisse, Wandlungsprozesse, die in einer Generationenkohorte einen Referenz-Effekt haben. Oft waren/sind es mediale Phänomene – das iPhone, Soziale Medien, jetzt KI -, die auf eine offene Hirnstruktur in einem jugendlichen Alter stoßen. Und die dann das ganze Leben bestimmen. Sich mit Gleichaltrigen ähnlich fühlen wollen, das gibt es als Phänomen in allen Kulturen. Erst im Nachhinein wird eine „Story“ daraus. Eine Story der Weltentdeckung, die das ganze Leben über „aktiv“ bleibt.
Diese Story kann man erzählen – und ihre Konsequenzen für das Selbstbewusstsein, das in einem bestimmten Zeitraum entsteht. Vor allem aber ist es wichtig, die Weisheit des Alters und die Rebellion der Jugend wieder zu kombinieren – denn nur so entsteht eine erfolgreiche, gemeinsame Zukunft.
Wütender Optimismus
Abschied von der Jammerkultur
Die Optimisten haben es gerade schwer. Sind sie doch naiv, süß und nett, aber haben keine Ahnung von der Weltlage. Es gibt doch so eine endlose Menge von Gründen dafür, pessimistisch zu sein. Wie sollen wir das jemals schaffen? Die Übermacht der Krisen lähmt uns. Sie macht uns traurig, resignativ, verzweifelt. Wir jammern uns in den kollektiven Weltuntergang. Ja, die Lage ist ernst, aber wahrlich nicht hoffnungslos.
Man könnte zum Beispiel die Energie der Wut für einen ganz bestimmten „Optimismus“ nutzen. Einen Optimismus, der nicht selbstgefällig und harmonieverliebt ist. Sondern, der für etwas kämpfen kann. Zuversicht ist das bessere Wort, auch weil es keinen „-ismus“ als Wortendung hat. Zuversicht ist ein innerer Mut, der sich mit der Zukunft verbünden kann, statt alles immer nur zu beklagen.
Wie man aus Wut positiven Wandel machen kann, aus Angst Stärke, aus Ratlosigkeit Konstruktivität – darum geht es in Wandelzeiten.
Epochenwandel
Was kommt nach der Omnikrise?
Stapelkrise, Polykrise, wir können es alle nicht mehr hören. Es stimmt, wir befinden uns in einer Krise, sogar einer Omnikrise. In einer Vielzahl an Dynamiken, die sich miteinander verstärken und einen Nebel gegenüber jeglicher Zukunftshoffnung kreieren. Vor allem ist es die Kognitive Krise, die uns das Gefühl gibt, als würde die Welt jeden Tag fast untergehen.
Wir befinden uns also definitiv in einem großen Wandel. Wir als Menschheit bewegen uns von einem Zeitalter ins nächste. Was in der Geschichte der Menschheit am Ende immer als Fortschritt und Verbesserung der Lebensumstände gesehen wurde, wird heute ausschließlich mit Angst verbunden. Zu erfolgreich waren wir mit der Industrialisierung, zu unsicher erscheint die Zukunft. Das Neue ist noch nicht da, das Alte noch nicht vorbei – und genau deswegen klammern wir uns an die Vergangenheit. Wir werden Opfer unseres eigenen Erfolges.
Auf der anderen Seite dieser Omnikrise hingegen wartet eine lohnenswerte Zukunft. Wie diese postfossile, humandigitale Welt aussehen könnte, klärt dieser Vortrag.
Jenseits des KI-Hypes
Von den Digital Natives zu den AI-Locals
Eines Tages ist jede Generation nur noch ein Tourist in der Welt der nächsten. Auch wenn alle Generationen zunehmend digitaler werden, wachsen die jüngeren bereits darin auf. Während wir nun ein paar Generationen mit dem Internet erzogen haben, entsteht nun eine ganz neue Generation, die in die Welt der Künstlichen Intelligenz aufwachsen wird.
Berufe, die diese Generation aus ihrer Kindheit kennt, werden in Zukunft nicht mehr ausgeübt – und das ist gut so. Auch wenn KI im Moment einen Hype erlebt und sich zwischen Erlösung und Untergang bewegt, wird sich die wahre Zukunft in der Mitte finden lassen. Die hoch-repetitiven Aufgaben werden zunehmend von Maschinen übernommen werden – und genau diese Dynamik wird das Menschliche AUFWERTEN. Wenn die Roboter bessere Roboter werden, müssen die Menschen humanere Menschen werden. Was das für Ihre Branche bedeuten könnte, klärt dieser Vortrag.


